Altersheim

Mitteldeutsche Zeitung Lokalausgabe Mansfelder Land vom 06. August 2003

Aus Schule wird ein neues Heim für Alte

Erste Spenden ermöglichen Baustart - Kinderpatenschaften

Der junge Eisleber Dachdecker Matthias Kirsch sitzt auf gepackten Koffern. Wenn sein Russland-Visum eintrifft, macht er sich auf den Weg nach Gussew (ehemals Gumbinnen, Ostpreussen). Dort ist der einstige Pfarrer der Eisleber Andreas-Gemeinde Ingo Rockmann Seelsorger einer Kirchengemeinde. Beide Männer verbindet ein Ziel: Hilfe für die Ärmsten der Armen.

Pfarrer Rockmann ist auf ein Haus aufmerksam geworden, das leer steht und dessen baulicher Zustand noch ganz passabel sei. “Es wurde 1902 als Schule gebaut”, berichtet Rockmann. 1937 sei es noch einmal renoviert und bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges unversehrt geblieben. Bis 1994, so Rockmann weiter, war es Kindergarten. 1996 habe es die Kieler evangelische Landeskirche gepachtet, um ein Altenheim einzurichten. Rockmann: “Die bisher gesammelten Spenden ermöglichen einen raschen Beginn der Bauarbeiten, aber bis zur Fertigstellung ist es noch ein weiter Weg.” Der Pfarrer Rockmann blickt mit Sorge auf den Winter, dann “werden die bauarbeiten ruhen müssen”.

In dem Altenheim sollen voraussichtlich 50 ältere Menschen ein neues Zuhause finden. Die Initiatoren wollen rund 20 neue Arbeitsplätze schaffen. Um das Projekt voran zu treiben, werden weitere Spenden benötigt, sagt Rockmann.

Spenden sind auch der Lebenssaft für ein weiteres Projekt in dem Ostpreussen-Ort, dem sich Matthias Kirsch und die Mitglieder des Freundeskreises Gussew verschrieben haben. “Wir möchten die Ernährung für 70 Schulkinder aus armen Verhältnissen sicher stellen und Patenschaften für Kinder an engagierte Bürger aus dem Mansfelder Land vermitteln”, sagt Kirsch. Und er erzählt von dem neun Monate alten Alexej, der drei Geschwister hat, ohne Vater aufwächst und medizinische Versorgung nach einem Brand-Unfall braucht. “Eine Patenschaft ist schon ab 20 Euro monatlich möglich, außerdem wird für die Kinder-Speisung jeder Euro gebraucht”, so Kirsch. Der Freundeskreis Gussewbesucht die Familien vor Ort, sorgt dafür, dass die Spenden in das Hilfe-Projekt fließen.

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